Gannay sur Loire - Nevers 68km
Wie gesagt, war mein Handy kaputt und das beunruhigte mich, weil ich nicht wusste, wie ich in die Wohnung, die ich für 2 Tage gemietet hatte, hineinkam. Außerdem, wie sollte ich mich orientieren? Ich hatte mir die Adresse und die Telefonnummer immerhin noch aufgeschrieben.
Ich wollte also möglichst früh in Nevers sein, um die Touristeninformation und ein Handygeschäft zu erreichen.
Ich selbst war von dem vielen Regen auch mitgenommen. Ich wachte mit Halskratzen und ersten Schnupfenanzeichen auf. Das französische Frühstück stärkte mich nicht richtig. Es war recht kalt, aber immerhin regnete es nicht mehr. Aber alles war nass, überall stand das Wasser. So stieg ich bald beim Versuch einer Lacke von nicht erkennbaren Tiefe auszuweichen ins Gras, das genauso in einer Lacke stand und meine Schuhe waren samt den Socken durchweicht.
Anfangs führte der Weg wie mir vorkam in Schlangenlinien zur Loire hin und wieder weg. Dann eindeutig weg über einen Fluss Namens Aron, der sehr viel Wasser führte und plötzlich kam ich zu einem mir bisher nicht bekannten Kanal, dem canal du Nivernais. Ich durfte ihm aber nur ein paar Kilometer bis Decize folgen. Dort sah ich einen Lidl und ich hoffte, dass es gerade Socken gab. Meine Hoffnung erfüllte sich. Außerdem kaufte ich Taschentücher in weiser Vorsussicht und natürlich etwas zu essen.
Jetzt wurde ich durch Decize geleitet. Auf den Pfeilen stand aber immer nur canal latéral du Loire ohne irgendeine Ortsangabe. Kurz befiel mich die Angst, es war vielleicht eine andere Variante, die mich wieder zurück führte. Doch als ich endlich beim canal latéral war, stand endlich Nevers 36 km auf einem Wegweiser. Und diese Strecke führte wirklich immer neben dem Ksnal. Der Weg war aber in einem schlechten Zustand, sodass man nicht wirklich schnell fahren konnte. Außerdem lagen viele Äste herum und heimtückischen Kastanien. Einmal lag ein riesiger Baum quer über den Weg. Ich musste das Gepäck abnehmen sonst hätte ich das Fahrrad nicht drüberheben können. Bei einem schönen Radtplatz wechselte ich die Socken. Ich wusste, dass die in den nassen Schuhen nicht lang trocken bleiben würden, doch besser als nichts.
Dann beeilte ich mich einfach nur mehr. Nach Nivers hinein führte ein Stichkanal, dann über die Loire und den Hügel hinauf. Ich kam bei einem Handygeschäft vorbei, das aber zu war. Ich suchte und fand die Touristeninformation. Die nette Dame, erklärte mir wo die Adresse der Wohnung war und wo es ein Handygeschäft gab. Zuerst schaute ich zur Wohnung. Vielleicht war dort ja ein Büro von der Agentur. Als ich dort war, schreckte ich mich vor dem Eindruck des Verfalls und wusste, dass dort niemand war, der mir helfen konnte.
Um es kurz zu machen: ich kaufte ein neues Handy, setzte es in Gang und kam endlich an den Code zum Öffnen der Haustür und zum Öffnen der Schlüsselbox. Der Innenhof, wo ich auch mein Fahrrad absperrte, war voller Taubendreck. Aber die Wohnung ist wirklich schön. Ich war froh endlich drinnen zu sein und völlig erschöpft. Deshalb verlängerte ich und buchte eine dritte Nacht damit ich einen Tag nur zum Ausruhen hatte.
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